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TikToks, Reels und Shorts sind gefährlich!

In der heutigen digitalen Ära haben sich soziale Medien zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Alltags entwickelt. Plattformen wie TikTok und Instagram haben dabei besonders durch die Verbreitung von Kurzvideos eine immense Popularität erlangt. Die kurzen Clips, die oft nur wenige Sekunden dauern, üben eine faszinierende Anziehungskraft aus und haben gleichzeitig Suchtfaktoren, die viele Nutzerinnen und Nutzer in ihren Bann ziehen.

Die Suchtfaktoren von Kurzvideos auf Plattformen wie TikTok und Instagram sind vielschichtig. Zum einen spielt die algorithmische Anpassung an individuelle Vorlieben eine große Rolle. Die Plattformen analysieren das Nutzerverhalten, um personalisierte Inhalte bereitzustellen, die den Interessen der Nutzerinnen und Nutzer entsprechen. Dies führt dazu, dass Nutzerinnen und Nutzer in einer endlosen Schleife von Videos gefangen werden, die perfekt auf ihre Vorlieben zugeschnitten sind.

Die Gamifikation der Plattformen verstärkt ebenfalls die Suchtfaktoren. Durch Likes, Kommentare und geteilte Inhalte entsteht eine Art Belohnungssystem, das positive Bestätigung und parasoziale Anerkennung bietet. Die Angst, etwas zu verpassen (FOMO – Fear of Missing Out), treibt die regelmäßige Nutzung ebenfalls voran. Eine bewusste Kontrolle über die Bildschirmzeit ist darum essenziell, um negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit zu vermeiden. Doch genau das fällt den meisten Nutzern schwer und so verlieren sie sich in den Tiefen der Plattformen.

Passiv oder Aktiv?

Für die meisten Menschen sind die Unterschiede der verschiedenen Social-Media-Plattformen gar nicht klar. Doch es gibt signifikante Unterschiede in der Funktionsweise der Plattformen. Kurz gesagt, solltest du in aktive und passive Plattformen unterscheiden. Warum das wichtig ist und warum vor allem Unternehmer das wissen sollten, erläutern wir im Folgenden.

Zunächst kommen wir auf die aktiven Plattformen zu sprechen, dazu zählt zum Beispiel YouTube. Aktive Plattformen erfordern ein gewisses aktiv werden vom Nutzer. Am Beispiel von YouTube wird dies besonders deutlich, denn YouTube als solches ist eigentlich eine Suchmaschine und keine reine Social-Media-Plattform. Die Nutzer müssen aktiv nach Inhalten suchen, die sie konsumieren möchten oder aber nach Creator, die Inhalte nach ihrem Geschmack bereitstellen. Man kann nun über die Startseite argumentieren, doch auch hier ist die Überwindung ein Video zu schauen größer, denn die Videos gehen oft 10 Minuten oder länger. Aus diesem Grund lesen die Nutzer zunächst die Titel und sehen sich die Thumbnails, also die Vorschaubilder, an und evaluieren dann, ob sie den Beitrag sehen möchten oder eben nicht. Auch hier erfolgt also ein gewisses Filterungsprinzip beziehungsweise eine Art unkonkrete Suche nach Inhalten. Die einzige Ausnahme bilden YouTubes Shorts und damit die Überleitung zu den passiven Plattformen.

Zu den passiven Plattformen zählen vor allem TikTok und Instagram Reels, aber auch alle anderen Kurzvideo Dienste und vereinzelte weitere Plattformen, die hier aber nicht von Belangen sind. Passive Plattformen schlagen dem Nutzer automatisch und auf Algorithmen basierend Inhalte vor, die Ihm oder Ihr gefallen müssten. Wenn das nicht der Fall ist, wird es dem Nutzer möglichst leicht gemacht, um das nächste automatisch vorgeschlagene Video zu sehen. Ein einziger kleiner Swipe mit dem Finger reicht und schon ist man im nächsten bunten, schnellen Video, das einen in den Bann zieht. Aber die Videos sind so kurz, dass sie einem keinerlei Mehrwert vermitteln können, denn so schnell sie begonnen haben, sind sie auch schon wieder vorbei und beginnen in Endlosschleife immer wieder dasselbe zu erzählen. Die eigene geistige Aktivität der Nutzer wird dabei auf das Mindestmaß heruntergefahren, sodass man selbst oft nicht erkennt, wie man gerade seine Zeit verschwendet.

Als man das Handy entsperrt hatte, war die Entscheidung gegen YouTube gefallen, denn für ein zehn Minuten Video hat man jetzt wirklich keine Zeit. Stattdessen hat man TikTok geöffnet und nach zweieinhalb Stunden auf der Plattform gemerkt, dass es ein Fehler war.

Jetzt, da wir wissen, was die Plattformtypen unterscheidet, sollten wir uns fragen, was ich mit dieser Information für mein Business anfangen kann. Die Antwort ist ganz einfach. Egal ob organischen Content, bezahlte Werbung oder Produktplatzierungen, all das funktioniert besser auf aktiven Plattformen. Dort sehen deine Beiträge vielleicht ein paar weniger Leute, aber die Leute, die sie sehen, sind viel eher bereit, sich gedanklich auch auf dein Angebot und deine Message einzulassen. Eine Million Aufrufe auf TikTok sind einfach nichts wert, denn genauso schnell wie man sie generiert ist das Video auch schon wieder vergessen. Und als Randinformation sollte noch gesagt sein das sich Instagram und Facebook eher unter den aktiven Plattformen verbuchen lassen. Denn auch hier Folgt man speziellen Leuten, die den Content bereitstellen, den man selbst für Interessant erachtet. Es wird also analog vorgefiltert.

Kurzvideos für Unternehmen?

In unseren Augen machen Kurzvideos für einige wenige Unternehmen vielleicht Sinn, bei den meisten sollten sie aber höchstens als Ad-Creatives für Story Ads auf Instagram und Facebook genutzt werden. Es gilt die Regel der Einheitlichkeit. Wenn du dich fragst, was das ist, dann wahrscheinlich zurecht, denn niemand verwendet diese Begrifflichkeit. Wir bezeichnen damit den Grundgedanken von Branding. Gutes Branding schafft Einheitlichkeit beim gesamten Auftritt deiner Marke. Angefangen bei deinen Produkten, über deine Website, deine Corporate Identity und schlussendlich auch bei deinem Content, deinen Ads und der allgemeinen Kommunikation nach außen. Alles muss sich im Gleichgewicht befinden. Verkaufst du billigen Ramsch? Dann wirst du wahrscheinlich mit TikTok alles richtig machen. Wenn du aber hochwertige Produkte oder Dienstleistungen verkaufst, dann sollten dein Marketing und damit dein Branding auch genau das wiederspiegeln. So erweckst du Vertrauen bei deiner Zielgruppe, weil du Ihnen damit zeigst, dass du selbst auch tatsächlich an dein Angebot glaubst und es dementsprechend mit guten Inhalten würdigst.

Wir möchten damit niemandem etwas verbieten, sondern nur den Gedankenanstoß geben, dass man die Zeit und oder das Geld für die Produktion von Reels und TikToks vielleicht lieber in längere, aber dafür gehaltvollere Videos stecken sollte. Und wer Angst hat nicht oft genug zu posten, der kann mit gut gemachten Fotos oder ein paar Smartphone Storys nachbessern, die das Publikum up to date halten. Wenn du jetzt Fragen hast, wie du das umsetzen kannst dann stell sie uns doch gern per Mail oder WhatsApp. Wir helfen gern, und zwar wirklich und das, auch wenn es am Ende nicht zu einer Zusammenarbeit kommt.

Am Ende bleibt zu sagen, dass man die Leidenschaft für das, was du tust, nach außen hin sehen sollte, denn dann werden deine Interessenten auch zu zufriedenen Kunden, die dich weiterempfehlen und beim nächsten Mal gerne wieder bei dir einkaufen.

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